1946 - 1969
1946 - 1950 |
Wettkämpfe gegen Ketsch, Schwetzingen, Oftersheim, Neulußheim, Pfingstberg, Mannheim 1910, Plankstadt, Altlußheim, Brühl und sogar Kirchheim an der Teck wurden mit wechselnden Ergebnissen bis Ende des Jahres 1947 ausgetragen. Sicher erinnern sich noch manche Hockenheimer Schachspieler an das „nette Histörchen" weit weg an der Teck... Dann bildeten G. Zimmermann, Richard Münch (Schriftführer), Josef Hauck (Kassier), Max Ludwig (Spielführer 1947) und Hermann Kraus (Spielführer 1948) die Vorstandschaft. Lebkücher, Bach und Simon waren in Folge an der Spitze der 47er Vereinsmeisterschaft. Damals stieß auch Max Ludwig zum Verein - ein exzellenter Schachspieler aus dem Ruhrgebiet - der hier bei seinem „Mariechen" sein persönliches Glück fand. Er gab dem Hockenheimer Schach neue Impulse und wurde zum Vorbild vieler Schachspieler. Schon 1948 wurde Max Ludwig Hockenheimer Stadt-Schachmeister und diesen Titel sollte er sich noch oft holen. Die Fasnachtszeit in diesem Jahr war geprägt vom „Schi-Scha"-Maskenball im Gasthof Löwen, den Wolfgang K. Wein, Bruno Bach, Karl Klein auf der Schachseite und der Vorsitzende Theo Schäfer, auf der Schiklubseite inszeniert hatten. Es war - bis auf die Moneten - ein absoluter „Hit" und wurde bis einschließlich 1951 auch mit gutem finanziellen Erfolg wiederholt - der Clou waren die mitternächtlichen Maskenprämierungen der Damen mit anschließender Polonaise.
|
1951 - 1955 |
Spielerisch tat sich wieder etwas mehr seit der Installierung einer neuen Vorstandschaft, vertreten durch Bruno Bach als 1. und Wolfgang K. Wein als 2. Vorsitzenden, Schriftführer wurde Paul Eustachi, Kassier blieb Josef Hauck und die Spielleitung übernahm Willi Simon. In vielen Turnieren schnitten die Hockenheimer ganz gut ab. Höhepunkt jedoch war die 4. Stadtmeisterschaft von Hockenheim, gespielt mit 20 Teilnehmern, gewonnen von Karl Blattner, gefolgt von Fritz Sykora und Karl Klein. Eine Simultanveranstaltung mit dem badischen Meister Leonhard und einem Meisterschaftsball war der Glanzpunkt des Jahres 1951. Ein Gewinn war Konrektor Eduard Cermak, der sich erstmals im Jahre 1952 sehr aktiv zeigte. Seine Jugendarbeit, verbunden mit dem Amt des Pressechefs, war vorbildlich. Schon damals reifte bei ihm der Entschluss, eine Hockenheimer Schach-Chronik auszuarbeiten, was er in späteren Jahren dann auch getan hat. Diese Schachzeilen sind praktisch nur ein Nachdruck und „Edi" sei im Namen der Schachvereinigung 1930 noch ein ganz großes Dankeschön gesagt. Es ist ein Genuß in diesen Annalen zu blättern und die vielen Bilder anzuschauen. Ein größeres Ereignis war auch die im Februar 1953 stattgefundene Schach-Simultan-Veranstaltung mit dem südwestdeutschen Spitzenspieler Dr. Tochtermann aus Speyer. Bei 17 Teilnehmern erzielte Dr. Tochtermann 50 Prozentpunkte; ein gutes Ergebnis für den Verein. Die aktiven Freunde des Hockenheimer Schachclubs hatten in jenen Jahren 1954/55 allerhand zu tun, den Verein über die Runden zu bringen. Mit einem festlichen Abend feierte der Schachclub 1930 im September 1955 25-jähriges Bestehen unter seinem damaligen Vorsitzenden Josef Fischer. Mehrere größere Schachveranstaltungen waren vorausgegangen und Bürgermeister Hund, ständiger Gast bei den Schachspielern, konnte zum 6. Male Max Ludwig zum Stadtmeistertitel gratulieren. Auf dem 2. Platz folgte Karl Klein, der schon damals eine scharfe Klinge schlug. In diesem Jahr kassierte Ludwig auch gleich noch den Titel des Blitzsiegers. Vorstand Fischer ließ die Vergangenheit Revue passieren, überreichte Ehrennadeln den Gründungsmitgliedern Lebkücher Georg, Steinmeyer Karl und Steinmeyer Willi und erinnerte daran, dass der Schachclub als 1. Verein von der Militärregierung nach dem großen Kriege wieder zugelassen worden war. Eduard Cermak hat eine Schachchronik anlässlich des 25 jährigen Bestehen des Schachclubs 1930 Hockenheim geschrieben und im Jubiläumsjahr 1955 dem Verein als Geschenk überreicht.
|
1956 - 1960 |
So war 1956/57 gleich wieder eine große Meisterschaftsfeier fällig, als die 1. Schachmannschaft die Meisterschaft in der Bezirksklasse errang. Ziemlich überzeugend hatte man gewonnen und so gedachte man auch die Aufstiegsrunde zu absolvieren, was leider überhaupt nicht gelang. Von vier Aufstiegsspielen gingen gleich drei verloren, der Aufstieg in die Bereichsklasse war in weiter Ferne. Dafür konnte dann wieder das Ketscher „Enderle-Blitzturnier" überzeugend gewonnen werden mit der damaligen Meistermannschaft Klein, Wein, Schäfer, Eisinger, Fingberg, Lebkucher, Blattner und Hack. Überhaupt konnte 1958 Spielleiter Horst Fingberg eine ausgezeichnete Jahresbilanz vorlegen: Mit 19 Teilnehmern wurde ein Vereinsturnier gespielt, das wiederum Max Ludwig mit 17,5 Punkten für sich entscheiden konnte. Mehrere Freundschaftsspiele gegen umliegende Vereine waren dem aufkommenden Ruf einer Schachhochburg förderlich. Pfalzmeister Schneider aus Neustadt/Weinstraße spielte an 13 Brettern Simultan und siegte mit 10,5 zu 2,5 Punkten. Nur Fritz Sykora und Wolfgang K. Wein gewannen, während Max Ludwig remisierte. Auch Bürgermeister Gustav Schrank spielte in den Jahren 1958 bis 1960 aktiv Schach. Das Jahr 1959 wurde sozusagen ein ,Trauerjahr, weil die Aktiven des Vereins sich nicht über den Spielabend einigen konnten. Die entsprechende Abstimmung im Adler ging zugunsten der Freitaganhänger aus. Die 5-Tage-Woche war schuld. Dies jedoch wollten einige Spieler nicht wahrhaben und gründeten flugs einen zweiten Hockenheimer Schachverein mit Namen ,,Schwarz Weiß". Nun, spielerisch verstand man sich doch ganz gut, spielte wechselseitig die Stadtmeisterschaften aus und traf sich auch zu manchen Geselligkeiten. Es dauerte jedoch 15 Jahre. bis 1974 wieder ein Zusammenschluss zustande kam. Seit dieser Zeit und als Kompromiss firmiert man „Schachvereinigung 1930 Hockenheim".
|
1961 - 1969 |
Das Ende der Verbandsrunde 1961/62 sah den Schachclub 1930 als Gruppensieger der Bereichsklasse und ein Entscheidungsspiel zwischen Heidelberg-Kirchheim und Hockenheim musste erst gewonnen werden (3:5), bevor Hockenheim als Aufsteiger in die Landesliga feststand. Im gleichen Jahr erkämpfte sich Geisdorf Herbert die Stadtmeisterschaft, 2. wurde Wolfgang K. Wein und 3. Max Ludwig. Erstmals wurden zur Blitzmeisterschaft die Schachuhren eingesetzt, Wolfgang K. Wein wurde Blitzstadtmeister vor Karl Klein und Rainer Hermann. Mit dem Spieljahr 1963 übernahm Wolfgang K. Wein die Vereinsführung und führte noch im gleichen Jahr mit dem deutschen und bayrischen Meister Sigmund Wolk im Spiellokal Zum Löwen eine große Simultanveranstaltung durch. Wolk gewann das Simultan mit 15 : 3 Punkten. Das einen Tag später stattfindende Blindspiel an 6 Brettern beendete nach 4 Stunden der Meister mit hervorragenden 4,5:1,5 Punkten zu seinen Gunsten. Tagelang sprachen die Schächer von dieser Leistung. Zwei Jahre später, am 2.5.1965, kam der Schachgroßmeister Lothar Schmid aus Bamberg zum Simultan nach Hockenheim und mit 24 Siegen, 5 Remisen und 1 Verlust zog sich der Großmeister sehr gut aus diesem Kampf zurück. Bürgermeister Dr. Buchter war ein guter Mäzen des Vereins und es war immer eine Erleichterung für die Vorstandschaft, dass sie auf dem Rathaus und bei den Stadträten gute Unterstützung fanden. Mit 58 Clubmitgliedern hatte man eine stattliche Mitgliederschaft erreicht. Hervorragend auch die Stadtmeisterschaft 1966, die vom Schachclub ,,Schwarz Weiß" im Hotel Waldblick ausgerichtet wurde und an der 24 Teilnehmer um den Titel spielten, den dann erstmals Dieter Auer vor Kar1 Klein bei gleicher Punktezahl errang. Anläßlich der 1200-Jahrfeier der Stadt Hockenheim im Jahr 1969 lud der Schachclub 1930 zu einem großen Schachkampf im Saal des Gasthauses Zur Rose. Stellvertretender Bürgermeister und Stadtrat Josef Hauck, selbst langjähriges Mitglied und 19 Jahre Kassier und Bewahrer der Schachkasse, begrüßte zum Städtewettkampf Hockenheim - Heilbronn, der schließlich knapp gewonnen werden konnte. Auch der amtierende badische Meister Lang fand sich in diesem Jahr zu einer Simultanveranstaltung ein. Der nach Ketsch ausgewanderte Schachfreund Rudi Eichhorn zog zu dieser Zeit als Spielleiter und als Schriftführer des Schachclubs die Fäden, und dies mit großem Erfolg.
|